Eine der besten Zeiten für ein verlängertes Wochenende in Hamburg ist der Oktober, wenn sich die ansonsten so grüne Stadt in herbstlich-warme Erdfarben kleidet.
Hamburg, die Wasserstadt
Wer Fernwehluft schnuppern möchte, muss keine Hafenrundfahrt buchen. Diverse Hafenfähren fahren von den Landungsbrücken durch den drittgrößten Hafen Europas, mit Blick auf die ganz großen Schiffe, bizarre Kran- und Containerlandschaften. Entspannt lässt sich dieses Tohuwabohu in der Strandperle in Övelgönne bei einem leckeren Hamburger Matjesbrötchen genießen.
Die Elbphilharmonie kann man lieben oder hassen, gesehen haben muss man sie jedenfalls. Sie ist gerade dabei, dem „Michl“, wie die Hamburger die Sankt Michaeliskirche liebevoll nennen, den Rang als Wahrzeichen von Hamburg abzulaufen. Auf der längsten gebogenen Rolltreppe der Welt geht es zu einem fantastischen Aussichtspunkt auf der Außenplaza.
Wer mehr von der „Elphi“, wie sie von Insidern liebevoll genannt wird, erfahren will, wird auf einer Elbphilharmonie Tour in all die spannenden Details dieses kontroversen Gebäudes eingeweiht und genießt dabei die schönsten Aussichten auf Hamburgs abwechslungsreiches Panorama.
Die moderne Hafencity beeindruckt mit seiner zeitgenössischen Architektur, in der alten Speicherstadt, zusammen mit dem Kontorhausviertel ein UNESCO Kulturerbe, erinnern die roten Ziegelbauten an die industrielle Revolution.
Hamburg ist von zahllosen Kanälen und Wasserstraßen durchzogen. Wie wäre es mit einem Kanu-Ausflug durch die Kanäle und Fleeten bis zur Außenalter an einem warmen Oktober-Mittag? Die teils dicht bewachsen Ufer erlauben so manchen Blick auf grandiose Villen, die sich an den idyllischen Kanälen verstecken.
Wie herumkommen?
Das Auto ist in Hamburg eher ein Hindernis, als ein Hilfsmittel. Mit der Hamburg CARD können Sie bis zu fünf Tage lang sämtliche Verkehrsmittel, inklusive Hafenfähren benutzen und erhalten zusätzlich Ermäßigungen auf diverse Eintrittspreise.
Da Hamburg bestens mit Radwegen ausgestattet ist, bietet sich als sportliche Alternative das Hamburger StadtRAD mit zahlreichen Entleihstellen. Die ersten 30 Minuten sind übrigens gratis.
Die Elbphilharmonie @PureLifePictures
Hamburg, die Kulturstadt
Speicherstadt
Außer den beeindruckenden Bauten im Backstein-Expressionismus befinden sich hier auch mehrere der 60 Museen Hamburgs knapp nebeneinander. Eine spannende Abwechslung, wenn mal typisches Hamburg-Wetter – sprich Regen – herrscht.
- Speicherstadtmuseum: Atmen Sie die geschäftige Luft eines Lagerhauses im späten 19. Jahrhundert.
- Spicy’s Gewürzmuseum: Alles, womit die Hamburger Pfeffersäcke anno dazumal reich wurden, zum Anfassen, Riechen und Schmecken.
- Miniaturwunderland: Die weltweit größte Modelleisenbahn mit liebevoll gestalteten landschaftlichen und menschlichen Details. Wer den Touristenströmen ausweichen will, entscheidet sich für eine Nacht im Wunderland.
- Hamburg Dungeon: Spannend, gruselig, witzig und auch lehrreich ist diese Reise durch 600 Jahre düstere Hamburger Geschichte
Kontorhausviertel
Einen gemütlichen Spaziergang von der Speicherstadt entfernt befindet sich das Kontorhausviertel, von Insidern „Quartier“ genannt. Im ersten reinen Büroviertel Europas befindet sich ein absoluter Muss-Stop für alle Naschkatzen.
Eingehüllt von himmlischem Schokoduft erfahren Sie im Chokoversum nicht nur alles über die traditionelle Herstellung exklusiver Schokolade, Sie können sich auch selbst als Chocolatier betätigen und Ihre persönliche Schokoladenkreation entwerfen.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich das Chilehaus. Mit 10 Stockwerken war es das erste Hochhaus Deutschlands, dessen spitze Ecke wie ein Schiffsbug in die Straße ragt. Neben beeindruckender 20er-Jahre-Architektur laden Galerien und kleine Spezialitätenläden zum Stöbern und Kaufen ein. Junge Hamburger Designer verkaufen hier ihre Kreationen zu menschenfreundlicheren Preisen, als ihre exklusiven Kollegen am Alsterfleet. Entspannung und Stärkung zwischendurch gibt es in zahlreichen Restaurants, Cafés und Kneipen.
Für einen außergewöhnlichen Abend- oder Nachtspaziergang empfiehlt sich bis 22. Oktober die längste Galerie Hamburgs mit einer Fotoausstellung von Barbara Dombrowski zum Thema Klimawandel. Ausstellungsfläche ist die über 100 Meter lange Glasfassade der Hamburger Messehallen an der Karolinenstraße, und zwar gratis und im Vorbeiflanieren.
Die Speicherstadt @Matoff
Hamburg, die Ausgehstadt
Der abwechslungsreiche Hamburger Abend beginnt mit einem Sundowner. Am besten auf der höchsten Dachterrasse Hamburgs im „Heavens Nest“ in den Tanzenden Türme am Rande von St. Pauli. Architektonisch ebenso umstritten wie hochgelobt, bietet die Cocktailbar eine umwerfende Aussicht auf Skyline und Dachlandschaft von Hamburg. Elbe und Hafen inbegriffen.
Zu einem edlen Hamburger Oktober Abend gehört ein Besuch in einem der 60 Theater. Sehen Sie sich eine der grandiosen Musicalinszenierungen in Deutschlands Musical-Stadt Nr. 1 an. Ganz stilecht kommt da Udo Lindenbergs „Hinterm Horizont“ im Stage Operettenhaus auf der Reeperbahn.
Für Musicalfans bietet eine Musical Tour einen Blick hinter die Kulissen der Musicalstadt Hamburg. Ein professioneller Guide –absoluter Musicalfan versteht sich – erzählt Ihnen, wie alles auf dem Spielbodenplatz anfing und so manche witzige Anekdote.
St. Pauli ist nicht nur das Amusement Viertel von Hamburg. In die vielen Facetten des Hamburger Rotlichtviertels in Vergangenheit und Gegenwart, jedoch immer mit Sex und Crime als Hauptverdächtigen, werden Sie bei einer Sex Crime Tour eingeweiht. Tauchen Sie ein in den Kietz, etwa in der berühmten „Ritze“ mit unterirdischen Boxkeller und ergründen Sie, welche Deals hinter verschlossenen Türen abgeschlossen werden.
Die echten Hamburger halten sich nächtens am liebsten im Schanzen- oder im Karo(linen)viertel auf. Urige Kneipen, trendige Bars und jede Menge Street Art lassen den Abend schnell vergehen bis Sie gegen Mitternacht zum Abtanzen in einen oder mehrere Szene-Clubs gehen – bis zum frühen Morgen.
Wie wär’s mit einem Trip nach Hamburg am langen Wochenende des Tags der Deutschen Einheit?
Reeperbahn @VRD