Sie denken bei norditalienischen Seen nur an Lago Maggiore und den Gardasee? Wir haben für Sie die Seenlandschaften Norditaliens neu entdeckt.
Es muss nicht immer Meer sein, wenn Sie Ihre Liebe zu Italien ausleben wollen. Der Südrand der Alpen ist mit einer ganzen Reihe von Gletscherrandseen verbrämt, die in typisch italienischer Schönheit sowohl zum „dolce far niente“ als auch zu diversen Aktivitäten einladen.
Ortasee
Klein, aber fein liegt der Ortasee nur durch einen Berg, dem Monte Mottarone, vom Lago Maggiore getrennt, in einer Landschaft aus von Tannen gekrönten Felswänden und ins Tal auslaufenden Hügeln, unterbrochen von Kastanien- und Buchenwäldern. In der Mitte des Sees thront die Isola San Giulio mit einer hohen Dichte an historischen Bauwerken. Um die Basilika di San Giulio geht es auch in einer Legende, die besagt, dass die ursprünglich an dieser Stelle stehende Kirche im Rahmen der Christianisierung als 100. Kirche in der Umgebung von dem Griechen Julius und seinem Bruder erbaut wurde. Vor dem Bau musste Giulio die Insel jedoch noch von Schlangen und Drachen reinigen. Was ihm offensichtlich gelungen ist, denn ich bin keinem der beiden begegnet.
Comer See
Nur etwa 80 km nördlich von Mailand fasziniert der drittgrößte der norditalienischen Seen mit atemberaubenden Landschaften und pittoresken Orten, wie Bellagio, die sogenannte Perle des Comer Sees. Schon seit Langem wussten die Reichen und Schönen das angenehme Klima zu schätzen und bauten traumhafte Palazzi und Villen, die sie mit üppigen subtropischen Gärten schmückten unmittelbar ans Ufer des Sees. Bis heute schätzt die Prominenz das einmalige Ambiente dieser Gegend und es besteht durchaus die Chance, beim Einkaufsbummel oder im Yachthafen von Como, Brad Pitt und George Clooney zu begegnen. Eine Bootsfahrt entlang des Ufers bietet die beste Aussicht auf die prunkvollen Fassaden der Villen und zahlreichen Grand Hotels.
Luganersee
Der Luganersee erstreckt sich über 2 Länder. Etwa zwei Drittel des Sees befinden sich in der Schweiz. Der bizarr geformte See ist von atemberaubenden Bergen umgeben, darunter der Monte San Giorgio, ein UNESCO Weltnaturerbe. Eine Naturlandschaft voll mit seltenen Pflanzen und Höhlen, die zu den wichtigsten paläontologischen Fundstellen, von Sauriern über Meerestiere bis hin zu Monsterinsekten, gehört. In den malerisch am Seeufer gelegenen Orten beeindrucken mediterrane Flora und zauberhaft schöne Villen. Bewundern Sie das abwechslungsreiche Seeufer vom Schiff aus oder überwinden Sie die enge, kurvige Straße nach Morcote, wo Sie mit einer traumhaften Aussicht über den See belohnt werden.
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Iseosee
Obwohl nur 65 km² groß ist der Iseosee in der Nähe von Bergamo Heimat der größten Insel in europäischen Binnengewässern. Der Iseo See wurde 2016 durch Christos und Jean-Claudes Installation „The Floating Piers“ kurzfristig weltbekannt, als über eine Million Besucher zwischen Sulzano, Peschiera Maraglio und der Insel San Paolo „auf dem Wasser wandelten“. Doch nun macht der Massentourismus wieder einen Bogen um diesen idyllischen See. Perfekt um die Ruhe und die spektakuläre Landschaft des von schroffen Felswänden umgebenen Sees zu genießen. Neben dem malerischen Ort Peschiera Maraglio verdient die Wallfahrtskirche Madonna della Ceriola inmitten des Inselbergs einen Besuch. Abends entspannen Sie sich am besten mit einem Wein aus der benachbarten Weinbauregion Franciacorta.
Lago di Varese
Ein echter Geheimtipp unter den norditalienischen Seen ist der nur 15 km² große Varese See, eingebettet zwischen sanft rollenden Hügeln und bewacht von einem steilen Bergrücken im Norden des Sees. Man muss kein Pilger sein, um den Weg auf den Sacro Monte di Varese, Teil des UNESCO Weltkulturerbes Sacri Monti, zu genießen und mit jedem Atemzug Frieden und Entspannung einzusaugen. 14 Kapellen des Architekten Giuseppe Bernascone säumen den Weg. Und keine gleicht der anderen. In der Mitte des Sees liegt die Mini-Insel Isolino Virginia, die bereits zu Zeiten unserer Urahnen große Bedeutung hatte, was Funde von neolithischen Pfahlbauten, Schmuckstücken und Werkzeugen beweisen. Teile davon sind im Prähistorischen Museum zu besichtigen, zusätzlich illustriert ein Freiluft-Lehrpfad das urzeitliche Leben.
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