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Reiseziel des Monats Dezember: London

Reiseziel des Monats Dezember: London

London ist schon etwas ganz Besonderes. Eine echte Londonerin erklärt uns, warum die Liebe zu Ihrer Heimatstadt immer weiter wächst.

In London kann ich sein, was auch immer ich will. Was auch immer mir gerade gefällt, bestimmt meine Identität und mein Selbstbild, ich kann sein, wer auch immer ich an diesem Tag sein will. London, mehr als jede andere mir bekannte Stadt, formt Ihre Bewohner mit einem unendlichen Reichtum an Inspiration und Auswahl.

London bietet Ihnen Möglichkeiten, von denen Sie nicht einmal wussten, dass Sie sie haben wollten. In dieser magischen und abwechslungsreichen Stadt bin ich kopfüber von einem fliegenden Trapez im Regents Park gebaumelt. Ich habe an einem Hotspot in Shoreditch gefrühstückt, der eine geheime Bar beherbergt, die Sie durch einen Smeg-Kühlschrank betreten. Und ich habe Schauplätze der Harry-Potter-Serie besucht und mich zu Hause wie ein Tourist auf Entdeckungstour gefühlt. Ich bin auf einer geheimen Anzahl von ersten Dates gewesen auf der Southbank und habe die verschiedensten städtischen Bauernhöfe besucht. An meinem Geburtstag habe ich den Sonnenuntergang von einem Wolkenkratzer aus beobachtet mit einer ausgezeichneten Tasse Kaffee, ich habe Freundschaft geschlossen mit Hundebesitzern auf Friedhöfen und habe an einer stadtweiten Schnitzeljagd mit 70 Arbeitskollegen teilgenommen.

Obwohl London eine waschechte Großstadt ist, kann ich meine Abenteuerlust und Freiheitsliebe stillen: Egal ob in einer der Kletterhallen, beim Kajakfahren auf der Themse oder gar beim Erklettern einer Eiswand inklusive Axt und Steigeisen im Vertical Chill.

Nachhaltig zu leben ist einfach in London. Kaum jemand besitzt ein Auto, und so leisten wir alle unseren Beitrag zum Umweltschutz. Das Fahrradverleih-System von Santander macht das Ganze noch leichter. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten für Veganer und sogar einen völlig abfall- und verpackungsfreien Supermarkt in Dalston. London ist der beste Ort, um für die Werte, die mir am Herzen liegen, einzustehen, und Freiwilligenarbeit zu leisten.

Auf der anderen Seite, wenn jemand in Massen konsumieren und in internationalen Ketten shoppen gehen möchte, steht in London ebenfalls alles zur Verfügung, was das Herz begehrt.

Auf der anderen Seite, wenn jemand in Massen konsumieren und in internationalen Ketten shoppen gehen möchte, steht in London ebenfalls alles zur Verfügung, was das Herz begehrt.

Egal welches Produkt, welche Dienstleistung oder welche Persönlichkeit ich gesucht habe, London hat mir stets genau das vorgesetzt, was ich brauchte.

Es sind nicht nur Freuden wie alkoholfreie Partys vor der Arbeit oder Frühstück im Brixton-Gefängnis, die London so abwechslungsreich machen, es ist der Schmelztiegel von einzigartigen Menschen, der meine Treue zu dieser Stadt für immer sichert

Dank über 300 verschiedener Sprachen, die in London gesprochen werden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, andere Kulturen und Denkweisen kennenzulernen. Ich habe mir das Feuerwerk zum Diwali-Fest angeschaut und mein Spanisch mit einem Fremden im Bus geübt. Genauso wurde ich zum Tag der offenen Tür in einer lokalen Moschee eingeladen, um meine muslimischen Nachbarn kennenzulernen. Neugier und Akzeptanz prägen das Zusammenleben der verschiedenen Nationalitäten und Religionen.

Auch Anonymität hat seinen Platz in London (was sehr praktisch ist, wenn ich in meinen Hausschuhen mal eben schnell Brot kaufen gehe), doch niemand spricht über den echten Gemeinschaftssinn, der in einigen der Stadtviertel herrscht.

Jedes Stadtviertel hat seinen eigenen Herzschlag, seine eigene Identität. Die Bewohner Hackneys sind völlig verschieden von den Bewohnern meiner eigenen Wohngegend, Thornton Heath.

Wir alle haben eine Neigung entweder zur Nord- oder Südseite des Flusses. Nordlondoner sind in der Regel hip, trendy und progressiv. Im Süden Londons ist der Gemeinschaftssinn vorherrschend.

Mein Herz schlägt für die Gegenden mit einem dörflichen Flair – Herne Hill, Crystal Palace, Dulwich, Brockley. Parks, Wochenmärkte, bezaubernde Häuser, verschrobene Cafés und eine florierende Kneipenszene geben diesen Gemeinschaften ihre Lebenskraft.

Ein perfekter Sonntag in London besteht für mich darin, nach Schallplatten und Büchern aus zweiter Hand zu stöbern in den vielseitigen Ständen des Marktes in Herne Hill, gefolgt von einem munteren Spaziergang in Brockwell Park. Entgegen dem allgemeinen Glauben grüßen sich die Leute hier durchaus.

Die etwas ausgefalleneren Stadtteile in Südlondon wie beispielsweise Thornton Heath mögen nicht die Annehmlichkeiten der anderen Viertel haben, aber mein Gott, sie haben umso mehr Charakter und Seele. Von Parkreinigungsaktionen über Blumenmalen bis hin zu Kampagnen gegen illegales Müllabladen, meine kleine Ecke Londons tut ihr absolut Bestes, die Herausforderungen unserer Generation zu überwinden und etwas zu werden, auf dass seine Bewohner stolz sein können. Es herrscht ein ausgeprägter Sinn für Solidarität.

Ich bin stolz darauf, Londoner zu sein, und obwohl ich gerne verreise, mich in die Natur begebe und dem hektischen Stadtleben entfliehe, mein Herz ist wahrhaft an diese Stadt gebunden, und ich könnte nie hier wegziehen.

 

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